Umwelt │ Forschungsprojekt zum Insektensterben
Das Insektensterben hat in den vergangenen Jahren oft für Schlagzeilen gesorgt. Dabei wurde auch deutlich, wie wenig wir über die Entwicklungen auf diesem Gebiet wissen. Eine Gruppe von SchülerInnen des UWC RBC arbeitet zusammen mit Forschenden der Professur für Naturschutz und Landschaftsökologie der Universität Freiburg daran, das zu ändern.
Die grundsätzliche Idee ist simpel: Im Rahmen des schulischen CAS-Programms baute eine Gruppe SchülerInnen gemeinsam mit ForscherInnen seit August 2018 Insektenhäuser – Plastikrohre, die mit Schilf- und Bambusstängeln gefüllt sind – und schickte diese im Frühjahr an Partnerschulen in ganz Deutschland. Die Insektenhäuser wurden von den Schulen aufgehängt, damit Wildbienen und -wespen ihre Nester in den Stängeln bauen können. Im Herbst schicken die Schulen die Rohre zurück nach Freiburg; im Winter bestimmt das Forschungsteam die Insekten in den Nestern und schickt die Rohre, gefüllt mit neuem Schilf und Bambus, zurück an die Partnerschulen.
Gefördert wird das Projekt aus Geldern des Our Common Future-Projekts der Robert Bosch Stiftung, die für die ersten drei Jahre etwa €70 000 bereitstellt.
Für die zehn UWC SchülerInnen, die im vergangenen Schuljahr am Projekt teilgenommen hatten, war die Arbeit sehr abwechslungsreich. Zuerst erstellten sie eine Webseite samt Info-Video. Auch dank Hilfe durch UWC Deutschland war die Promotion des Projekts letztendlich fast zu erfolgreich – etwa 320 Partnerschulen konnten aufgenommen werden, hunderte weitere bekamen leider eine Absage.
Dieses riesige Interesse freut uns natürlich sehr, bedeutet aber auch viel Arbeit: große Mengen Schilf und Bambus mussten geerntet, gesägt, in Rohre gefüllt, in Pakete gesteckt und verschickt werden. Und sobald die Pakete auf dem Weg zu den Partnerschulen waren, ging es für die UWC Schülerinnen und Schüler ins Labor der Uni, um dort die Bestimmung der Insektenarten anhand ihrer Nester und Larven zu „üben“.
Text: Tobi Kellner, Nachhaltigkeitskoordinator. Aus unserem Jahresbericht 2019.