Lesung und Konzert mit Holocaust-Zeitzeugin Esther Bejarano
Orient trifft Okzident, die Jüdin den Moslem, die Atheistin den Christen, Süd trifft Nord, alt trifft jung, Frau trifft Mann, Tradition trifft Moderne, Folklore trifft Rap, Hamburg trifft Köln, ausdrucksstarke Stimmen treffen auf geniale Musiker, Spannung trifft auf Harmonie, Herz trifft Verstand, die Familie Bejarano trifft Microphone Mafia und alle arbeiten gleichberechtigt nebeneinander.
Esther Bejarano ging durch die Hölle von Auschwitz und Ravensbrück, ihre Kinder Edna und Joram konnten und können den ungebrochenen Antisemitismus in der bundesdeutschen Mehrheitsgesellschaft am eigenen Leibe spüren. Gemeinsam mit der Band Microphone Mafia aus Köln treten die Bejaranos seit vielen Jahres an Schulen auf, um ihre Erfahrungen mit anderen zu teilen, aus ihnen zu lernen und gemeinsam für eine bessere Zukunft einzutreten. Ihr Programm ist vielseitig: Lieder in jiddischer Sprache, die in den Ghettos und KZs entstanden sind, treffen auf Stücke von Brecht oder Hikmes; die Texte werden im Original vorgetragen, sei dies jiddisch, hebräisch, ladino, russisch, romanes, türkisch, griechisch, englisch, spanisch oder italienisch. Damit wollen sie ihr Verständnis von Völkerfreundschaft und -verständigung ausdrücken.
„Bei dem Projekt prallen Welten aufeinander. Und dieser Aufprall soll die Menschen wachrütteln“, kommentiert Kutlu Yurtseven das Projekt. Die Bandmitglieder der Microphone Mafia sind typische „Jugendliche mit Migrationshintergrund“: aufgewachsen im Kölner Arbeiterviertel wurden und werden sie zeitlebens mit Rassismus konfrontiert. Ihre Erfahrungen verarbeiten sie in ihren Musikstücken, sie rappen auf türkisch, neapolitanisch und Kölsch.
„Dass Esther in Schulen geht, diskutiert, liest, singt und tanzt, das ist ihre späte Rache an den Nazis – da bleibt es uns als Microphone Mafia zu sagen, es ist uns eine Ehre ein Teil ihrer Rache Sein zu dürfen!!
Lesung und Konzert
Mittwoch, 10. April 2019
Auditorium || UWC Robert Bosch College
Kartäuserstraße 119, 79104 Freiburg
Berichterstattung über das Event erfolgte durch den SWR und die Badische Zeitung: