VIELFALT LEBEN
Am UWC Robert Bosch College in Freiburg leben 200 Jugendliche aus rund 90 Ländern zwei Jahre lang zusammen. Sie lernen, dass Veränderung möglich ist – durch offenen und ehrlichen Diskurs, mutiges Handeln und ein Gefühl der Gemeinschaft, die sie erleben und in der sie lernen.
2014 gegründet, ist das UWC Robert Bosch College eine der jüngeren UWC-Schulen weltweit. Wie auch an den anderen Colleges geht es hier in erster Linie um Vielfalt: Junge Menschen aus aller Welt und allen sozialen Schichten leben und lernen gemeinsam zwei Jahre lang an dieser Schule und setzen sich mit zentralen Themen der Menschheit auseinander: Völkerverständigung, Frieden und nachhaltige Entwicklung, so wie es bereits der Ideengeber Kurt Hahn 1962 in die Gründung des ersten UWCs, des Atlantic College in Wales, einbrachte. Am UWC Robert Bosch College gibt es 200 Plätze, pro Jahrgang werden einhundert junge Menschen aufgenommen. Es werden 50 Plätze für deutsche und 150 Plätze für internationale Schüler:innen vergeben. Je nach Bedarf erhalten sie Stipendien, die den Schulbesuch unabhängig vom Einkommen der Eltern ermöglichen. Momentan erhalten 65% der Schüler am UWC Robert Bosch College ein Vollstipendium, weitere 30% ein Teilstipendium. Seit letztem Jahr bemüht sich das College außerdem, pro Jahr mindestens vier Stipendien an in Freiburg lebende junge Geflüchtete zu vergeben.
Schüler:innen (16-19 Jahre)
Nationalitäten
Sprachen werden auf dem Campus gesprochen
Mitarbeiter:innen aus 21 Ländern
UWC-Schüler:innen lernen am Young Talents Day gemeinsam mit Umweltpreisträger:innen aus aller Welt. Der Tag ist Teil von Freiburgs Umwelkonvent, das einmal pro Jahr rund 80 Preisträger:innen versammelt.
FOKUS NACHHALTIGKEIT
Das UWC Robert Bosch College setzt einen besonderen Schwerpunkt auf Umweltthemen. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie Technik zu nachhaltiger ökologischer Entwicklung und Frieden beitragen kann. Der Standort Freiburg passt dabei ideal zur pädagogischen Ausrichtung der Schule. Die Stadt hat sich durch ihre fortschrittliche Umweltpolitik und das politische und bürgerschaftliche Bekenntnis zu erneuerbaren Energien weltweit als Green City einen Namen gemacht. Sie bietet zahlreiche Möglichkeiten für die Zusammenarbeit in Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen sowie für die Entwicklung innovativer Lernkonzepte mit lokal ansässigen Unternehmen, Think Tanks, Instituten und Organisationen.
Einmal pro Jahr findet ein Thementag statt, der Nachhaltigkeit aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Im Rahmen der interdisziplinären Projektwoche ‚Livable Cities‘ erforschen die Jugendlichen, wie Städte der Zukunft nachhaltig gestaltet werden können. Praktische Erfahrungen sammeln Schüler:innen im RBC-eigenen Schulwald, einem 19 Hektar großen Stück Wald, oder dem Klostergarten.
Mehr über das pädagogische Konzept erfahren
Christof Bosch
Vorsitzender des Boards
EIN PROJEKT VON ROBERT BOSCH STIFTUNG GMBH UND DEUTSCHE STIFTUNG UWC
Die Deutsche Stiftung UWC und die Robert Bosch Stiftung GmbH haben dieses Projekt anlässlich des 150. Geburtstags von Robert Bosch auf den Weg gebracht. Das ehemalige Kartäuserkloster in Freiburg wurde bis Ende 2014 zur Schule umgebaut. Hierfür stellten die Robert Bosch Stiftung und das Unternehmen Robert Bosch GmbH 45 Millionen Euro zur Verfügung. Das erste United World College in Deutschland wird maßgeblich unterstützt vom Land Baden-Württemberg, der B.Braun Melsungen AG und der Stadt Freiburg.
Interkulturelle Verständigung war ein Kernthema des Namensgebers Robert Bosch.
Das UWC Robert Bosch College trägt den Namen eines großen deutschen Unternehmers und Philanthropen des frühen 20. Jahrhunderts. Sein Vorbild als verantwortungsbewusster Bürger prägt bis heute das Wirken der Robert Bosch Stiftung. An den United Word Colleges wird Völkerverständigung gelebt. Seit der Gründung des ersten UWC 1962 haben sie den Anspruch, junge Menschen zu toleranten und verantwortungsvollen Persönlichkeiten zu erziehen – Überzeugungen, die auch Robert Bosch (1861 – 1942) vertrat. Viele dieser Überzeugungen teilte er mit Kurt Hahn, dem Reformpädagogen und geistigen Vater der UWC-Bewegung, zu dem er eine besondere Verbindung pflegte.
Namenspatron Robert BoschWELTETHOS-Schule
Seit 2016 ist das UWC Weltethos-Schule und damit Teil eines deutschlandweiten Netzwerks aus Schulen, die sich für interreligiösen Dialog engagieren. Einmal im Jahr organisiert das UWC einen Fokustag zum interreligiösen Dialog, an dem auch Schüler:innen anderer Freiburger Schulen teilnehmen.
Aus religiöser Vielfalt lernen
An unserer Schule leben Vertreter:innen aller großen Weltreligionen zusammen. Das Thema Religion spielt daher nicht nur im Alltag, sondern auch im Unterricht eine große Rolle. Am Thementag ‚Interfaith Dialogue‘ wird das Thema Religion von unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet, mit dem Ziel, Wissen über Religionen zu vertiefen und Verständnis füreinander zu entwickeln.
STIFTUNG WELTETHOS
Die Stiftung Weltethos für interkulturelle und interreligiöse Forschung, Bildung und Begegnung gründet sich auf den Ideen von Hans Küng und fördert die Vermittlung ethischer und interkultureller Kompetenz sowie Dialog, Zusammenarbeit und Frieden zwischen den Religionen und Kulturen.
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Lernen mit Jugendlichen aus aller Welt: die UWC-Erfahrung.
SCHÜLER:IN WERDEN
In Deutschland erfolgt die Auswahl durch die Deutsche Stiftung UWC. Alle Bewerber:innen werden ausschließlich nach Eignung, Persönlichkeit und Begabung ausgewählt. Stipendien stellen dabei sicher, dass die Herkunft oder das Einkommen der Eltern bei der Auswahl keine Rolle spielen. Jedes Jahr sucht die Deutsche Stiftung UWC nach motivierten jungen Menschen, die bereit sind, ihre Perspektiven mit Jugendlichen aus aller Welt zu teilen und durch ihr aktives Engagement einen Beitrag zu leisten.
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